Das Weingut Taboadella liegt in der Region Beira Alta im Norden Portugals in der Gemeinde Silvã de Cima im Kreis Sátão. Es gehört zum Weinbaugebiet Dão.
Der Name geht auf den Namen eines römischen Ortes zurück, der im ersten Jahrhundert von den Römern besiedelt wurde. Im Ort gab es eine römische Villa bestehend aus einem Haus, einem Weingut, einem Getreidespeicher und anderen kleinen Nebengebäuden und war zu der Zeit Eigentum der hohen ländlichen Klasse. Unweit des Hauses fand man einen in einen monolithischen Felsen gehauenen Lagar (Gärbottich), eines der ältesten Zeugnisse für die Geschichte der Weinherstellung in der Region Dão. Diese ländliche Gemeinde war Teil des römischen Besatzungsplans. Die Aufgabe bestand darin, Weinberge in den besetzten Gebieten anzupflanzen, um das Gebiet zu erschliessen und so ihr landwirtschaftliches und kulturelles Territorium zu markieren. Wein trug auch dazu bei, die Gehälter der römischen Soldaten zu bezahlen und war ein wichtiges Exportprodukt. Im Mittelalter tauchten 1255 historische Hinweise auf Taboadella wieder auf und stellten Häuser auf dem Grundstück in einer gemütlichen Waldumgebung mit Kiefern, Eichen und Kastanien, umgeben von einem Garten, der sich bis zu den Weinbergen erstreckt, dar. Ein Ort voller Leben und Charakter, der noch heute den Modus vivendi jener fernen Tage trägt.
Später gehörte die Gemeinde dem Orden der Christusritter an, wie Steinwappen der Familien Azeredo und Albuquerque aus dem 19. Jahrhundert belegen.
Die Verbindung der Familie Amorim zum Wein reicht bis ins Jahr 1870
zurück, damals gründete sie ein Geschäft in Vila Nova de Gaia zur Herstellung von Korken für die Portweinkellereien. 1999 erweiterte die vierte Generation durch Luisa Amorim (links) das Unternehmen um den Weinanbau.
Das Weingut wird von Ana Mota geleitet, die auch das Weingut Quinta Nova verwaltet. Die beiden Önologen Jorge Alves (links), einer der angesehensten Winzer Portugals, und Rodrigo Costa, ein ortsansässiger Winzer mit viel Erfahrung mit der Region Dão kreieren hier aussergewöhnliche Weine inspiriert von den Weinbergen und der Landschaft.
Das von Carlos Castanheira entworfene Weingut präsentiert sich in einem einfachen und funktionalen Design: zwei miteinander verbundene Bereiche – der Fass-Raum und Keller und der Schwerkraftkeller mit insgesamt 2500 m2 fügen sich harmonisch in das Waldplateau ein. Die goldene Holzstruktur und die Korkauskleidung, die bald die Farbe Silber annehmen werden, spiegeln den ökologischen und nachhaltigen Charakter wider. Vom großen Balkon aus hat man einen wunderbaren Blick auf das Haus Taboadella und den herrlichen und einzigartigen Weinbergen. Die Trauben werden mittels Schwerkraft ohne Hilfe von Pumpen in Zement- und Edelstahl-Kegelstumpfbottichen der neuesten Generation vinifiziert, also ganz sanft und schonend. Das Weingut achtet auf Nachhaltigkeit wie Energieeinsparung, Abwassermanagement und Abfallsortierung.
Die Weinberge liegen zwischen dem Vale do Pereiro und dem Vale do Sequeiro auf einem dreieckigen Hochplateau zwischen 400 und 530 m Höhe, mit sanften Hängen nach Südosten und einer sonnigen Ausrichtung nach Süden und Westen, gut geschützt von Bergketten Serra do Caramulo, Serra do Buçaco und Serra da Estrela vor dem atlantischen Wetter und den rauen Winden aus Spanien. Hier führen maritime und kontinentale Einflüsse zu einem besonderen Mikroklima. Zum Ende des Frühlings gibt es oft starke Regenfälle und manchmal Frost.
Die Quarz-Granit-Böden (Porphyr) mit geringem Wasserrückhaltevermögen sind im Paläozoikum entstanden. Der älteste ist ein gut erodierter feinkörniger Boden, der andere ist robust, dominiert von bis zu einem Zentimeter großen Feldspatkristallen.
Dies alles lässt die Trauben langsam reifen und verleiht dem Wein eine große Eleganz, Komplexität und Frische.
Die Weinberge werden nicht bewässert, so dass die Charakterisitik und Typizität der 18 Parzellen in einem integrierten System erhalten bleibt. Die Pflanzdichte der 40 Hektar grossen Anbaufläche beträgt 3500 Pflanzen pro Hektar was eine mittlere Produktion von 4000 kg pro Hektar ergibt.
In den 1980er Jahren wurden die Weinberge teilweise neu bepflanzt: Jaen, Touriga Nacional, Alfrocheiro, Tinta Pinheira, Tinta Roriz und Encruzado wurden um Cerceal-Branco und Borrado das Moscas (Bical) erweitert, so ergänzt sich Vergangenheit und Zukunft. Heute liegt das Durchschnittsalter der Rebstöcke bei 30 Jahren, aber es gibt immer noch einige, die mehr als 100 Jahre alt sind!
Rote Rebsorten (29 Hektar)
Alfrocheiro: 7%
Baga: 1%
Jaen: 16%
Tinta Pinheira: 4%
Tinta Roriz: 24%
Touriga Nacional: 20%
weisse Rebsorten (11 Hektar)
Encruzado: 18%
Bical: 5%
Cerceal: 5%
Aktuell haben wir den Wein Villae Red des Weinguts im Sortiment